Sonntag, 5. Januar 2014

Aus dem levantinischen Tagebuch: Byblos und Ugarit

Votivfiguren, Byblos, 1800 v. Chr.
Steine verhelfen zur Schrift,
Anbetung im Tempel
formte Figuren
dem Gotte vergoldet,
in Ton Geknetetes wurde Buchstabe.
Keilgeritztes im Banne der Ratio
vereinfacht die Formen
drückt Konsonanten ein
und macht aus 22 von ihnen
das Alphabet.

Phönizier, Hebräer, Griechen, Araber -
sie nehmen die Schriftlinien auf.
Sinnzeichen, Alphabete entstehen.
Dann kommen die Römer,
geniale Vereinfacher.
Und so bleibt's bis heute
A B C in Latein.
Kanaänäisches Alphabet,
Ugarit, 1400 v. Chr.

Aus Buchstabe wird Wort
aus den Worten der Satz,
und Sätze werden
Geschichten, Gedichte.
Sie erzählen bis heute
von Göttern und Menschen.
Und wir sind bereichert
vom jenseitigen Ufer -  des Mittelmeers.


Cover des Ausstellungskatalogs:
Liban- l'autre rive (IMA Paris 1998)
Literaturhinweise:



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen