Dienstag, 25. Februar 2014

Madeira - Blumen über dem Meer



 
DER WEG FÜHRT
ÜBER UNENDLICHE MEILEN

GEBLÄUTEN ATLANTIKS

BIST DU AUCH SICHER
DASS DAS WASSER DICH TRÄGT?


WEGSTATION ZWISCHEN DEN KONTINENTEN

EIN HAFEN
EINE INSEL ALS ENDLICHES ZIEL


OB DU DORT BLEIBEN KANNST
ZWISCHEN FELSEN UND MEER?






                                               
                                                                    MIRADOURO DO CRISTO-REI DO GARAJAU 
                                                                                         - AN DER CHRISTUSSTATUE -
 
 
          Strecke deine Arme aus  
          großer Liebender 
          halte fest
          deine Welt
          sonst zerbricht diese Kugel 
          in tausend Stücke
 
Breite deine Arme aus
unermesslich Heilender
erscheine auf dem Meer
damit dein göttliches Licht
den über die Fluten des Lebens
Pilgernden heimleuchte

Hebe deine Arme auf
himmlisch Segnender
damit die Irrfahrten des Lebens
einmünden
in die ewige heilsame
Ruhe Gottes
                           
                                                                                                        



WENN SICH

DER REGENBOGEN IM AUGE ABBILDET

UND DIE FINSTEREN WOLKEN

DIE SONNENKULISSE

DOPPELT ERHELLEN

DANN SPIELEN DIE VIELFARBENEN BLUMEN

KONTRAST

ZU DEN TAUSEND BLAUTÖNEN DES MEERES.



Die Annonasbäume
erzählen von fernen Tropen
die in aufwärmenden Winden
unendlich nah
durch die Farnbäume rauschen
Der vom Wind gebeutelte Wanderer
erlebt urplötzlich
die Sonnenstille des Abends

mit letzten wärmenden Strahlen
unendlich goldsilbern

Über die Weiten
des dämmernden Wassers

ergießt sich die Sonne ins Meer -
erst unmerklich
dann immer schneller
verschwinden Madeiras Felsen 

in der Bleigräue
kühlender Nacht

BLUMEN UND WIND
ZISTERNEN UND REGEN
SONNE UND WOLKEN
SCHIFF UND STEINE
SCHOTTISCHE FJORDE
UND TROPISCHER URWALD

ALLES AUFS NÄCHSTE BEISAMMEN

FISCHE UND STORCHENSCHNÄBEL

NEBEN TOBENDEN WASSERN

MURMELN LEVADAS

WILD GEZÄHMTE NATUR

BIS IN ESPADA-TIEFE –

UNVERWECHSELBARES

MADEIRA



Zwischen den Steilklippen

segeln die jungen Falken

stürmischer Meerwind

jagt sie in schwindelnde Höhen

Und doch sind sie noch immer

am Rande der Klippen

wo Meer und Fels sich

so steil begegnen

ahnt der über die Steilhänge Blickende -

nicht weit liegt ATLANTIS






Gedichte/Madeira 1989, 22.01.12

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen