Montag, 26. Oktober 2015

Prophetische Stimmen.

Auch Propheten haben zwei Seiten.
Den Eiferern Gottes
mangelt nicht selten
die Achtsamkeit
und wohlwollende Liebe.
Und mancher meint gar,
Gott für sich
in Anspruch nehmen zu können.


Aber es gibt auch
andere prophetische Stimmen,
die anklagen:
gegen Ausgrenzung,
die Ungerechtigkeit
beim Namen nennen,
die den Habgierenden
die Leviten lesen
ohne Rücksicht
auf die eigene Person.

Es sind prophetische Stimmen,
die die Schönredner entlarven
und die Spekulanten
ins Licht der Öffentlichkeit ziehen.


Bei Gott gilt nicht Geld,
denn Gottes Geltung 
lässt sich nicht entgelten.
Gott liegt quer
zum ökonomischen Kreislauf
von Gewinn und Verlust.

Weil das immer Habenwollen
die Harmonie des göttlichen Heil-Seins
zerstört,
zeigt sich die göttliche Rückseite
als verwirrendes Dunkel.
Das hellt sich erst dort wieder auf,
wo prophetische Stimmen
in Geltung gesetzt werden.


 



Gottes Weihnachtsbrief



Meine lieben Kinder,

(und glaubt mir, ich meine ihr alle), Ich bin ein ziemlich geduldiger Kerl. … Ich dulde eure Moden, Zivilisationen, Kriege und Intrigen, bis ihr jedes Mal in Schwierigkeiten stürzt. Aber jetzt zum Geburtstag meines Sohnes möchte ich euch doch wissen lassen, was mir auf den Geist geht.

Erstens, ich gehe die Decke hoch mit euren ganzen religiösen Rivalitäten. Genug jetzt! Lasst uns eines mal klar stellen. Das sind eure Religionen nicht Meine. Ich stehe über all dem ... Aber jede eurer Religionen behauptet, dass sie mein Favorit sei. Und jede behauptet weiterhin, dass ihre Heilige Schrift von mir persönlich geschrieben wurde und alle anderen Schriften von Menschenhand geschrieben wurden. O Mann!
Wie soll ich diesem Unsinn ein Ende setzen?

Na gut, hört mal zu! Ich bin euer Vater und eure Mutter, und ich habe keine Lieblinge unter meinen Kindern. Ich muss euch auch etwas gestehen: Ich schreibe nicht. Meine Schrift ist schrecklich und ich bin sowie so einer, der handelt. Also – alle eure Bücher einschließlich aller Heiligen Schriften – wurden von Männern und Frauen geschrieben. Diese bemerkenswerten Menschen wurden inspiriert, aber auch sie haben hier und da mal Fehler gemacht. Ich habe besonders darauf geachtet, dass ihr dem geschriebenen Wort nicht so viel Glauben schenkt, sondern eurem Herzen folgt. …

Die heiligen Bücher sind nur Richtungsweiser, so dass ihr nicht an eurem Vertrauen in mich zweifelt.
Das führt mich zum nächsten Punkt über eure Unsinnigkeit. Ihr benehmt euch so, als ob ich euch
brauche und ihr für mich mehr Menschen für eure Religionen gewinnen müsstet. Bitte, tut mir diesen Gefallen nicht. Ich kann gut selbst reden, Danke schön! Ihr braucht mich nicht zu verteidigen, und ich brauche keine ständige Zustimmung. Ich möchte nur, dass ihr gut zu einander seid. …



Was ich möchte ist, dass ihr einfach aufhört, über Religionen zu streiten. Der wahre Grund eurer Religionen ist, dass ihr meiner bewusst werdet und nicht andersherum. Glaubt mir, Ich kenne euch schon. Ich weiß, was jeder von euch im Herzen trägt, und ich liebe euch alle – ohne Ausnahme. …
Ihr scheint zu vergessen, wie geheimnisvoll ich bin. Ihr seht die kleinen Unterschiede in den Schriften
und meint, wenn das die Wahrheit ist, dann kann jene es nicht sein. Statt meine paradoxe und unverständliche Natur zu erkennen – was ihr übrigens auch nie verstehen werdet – solltet ihr eure Herzen der einfachen Leitlinie in jeder Religion öffnen.
Ihr versteht schon, was ich meine: Liebet und ehrt alle, seid barmherzig. Auch wenn ihr verängstigt oder durcheinander seid, habt Mut und seid guter Laune, denn Ich bin immer bei euch. Lernt leise zu sein, damit ihr meine leise Stimme hören könnt (denn ich mag es nicht zu schreien). Lebt mit
Anstand und hinterlasst eine bessere Welt für die anderen, denn ihr seid meine Kinder. …

Das Leben ist so einfach. Warum macht ihr es kompliziert? Es scheint, als ob ihr immer auf der Suche
nach einem Grund seid, um schlecht gelaunt zu sein. Und ich habe es satt, eure Ausrede dafür zu sein. Mir ist es egal ob ihr mich Gott, Jahwe, Jehovah, Allah, Wakantonka, Brahma, Vater, Mutter oder
die Leere von Nirvana nennt. Mir ist es auch egal, welchem meiner Kinder ihr am nächsten steht: Jesus, Maria, Buddha, Krishna, Mohammed oder irgendeinem. Ihr könnt mir oder den Meinen jeden Namen geben, den ihr wollt, wenn ihr dabei nur euch liebt, so wie ich euch liebe. Wie könnt ihr so etwas Einfaches immer vernachlässigen?

Eure Religionen sollt ihr nicht aufgeben. Genießt eure Religionen, ehrt sie und lernt von ihr genauso, wie ihr eure Eltern ehrt und von ihnen lernt. ... Und ich möchte auch nicht, dass ihr alle eure großen Traditionen in einem Wirrwarr vereint. Jede Religion ist einzigartig. Jede hat ihre Besonderheiten, so dass jeder Mensch seinen Weg selbst aussuchen kann. Aber alle meine besonderen Kinder – um die sich eure Religionen drehen – leben am gleichen Ort, in meinem Herzen, und alle vertragen sich dort sehr gut, glaubt mir. …

Meine gesegneten Erdenkinder, die Welt ist zu klein für eure religiöse Bigotterien und das ganze Durcheinander. Der ganze Planet ist inzwischen mit moderner Technik vernetzt, aber auch mit Hunger und Krankheiten und gemeinsamen Ängsten und Bedürfnissen. Macht voran! Wenn ihr mir wirklich bei der Geburtstagsfeier meines Sohnes, Jesus, helfen wollt, dann kümmert euch um die Hungrigen, die Nackten, die Obdachlosen, die Flüchtlinge, die Geschmähten. Und setzt ein Beispiel für alle, in dem ihr nett zueinander seid. Ich habe alle Voraussetzungen dafür geschaffen, wenn ihr doch nur keine Ängste vor einander habt und anfangt liebevoll miteinander umzugehen und zusammen zu lachen. … Was bleibt mir jetzt übrig, außer euch ein wenig durch Vernunft zu beeinflussen und mit ein bisschen altmodischem Schuldgefühl und Manipulation zu überzeugen. …

Ich bin tatsächlich, ich schwöre, immer bei euch. Habt Vertrauen in mich.

Euer Ein und Einziger GOTT

Verfasser unbekannt – aus den USA, übermittelt von Leonard Swidler,
gekürzt und bearbeitet von Reinhard Kirste

Relpäd/Weihnachten/Weihnachtsbrief-kurz,  14.10.15